„Am Morgen, wenn der Tag sich Zeit lässt und verschlafen die Sonne zwischen den Bäumen hervorkriecht, liegt die weisse Ewigkeit noch still da. Kein Vogel, kein Rentier ist zu sehen. Die Hunde liegen dick eingemurmelt, schlafend im Schnee. Nur eine leichte Brise weht den Schneestaub vor unserer Tür umher. In unserer Lodge ist noch niemand wach. Nur die Ofenheizung läuft wie die ganze Nacht zuvor. Mit dickem Wollpullover und einer Tasse Kaffee sitze ich am Fenster und blicke hinaus. Ich bin 200km nördlich des Polarkreises gereist, um diese letzte große Wildnis Europas zu besuchen. Ich bin zuvor schon mal in Finnland gewesen, war aber nur in den Städten unterwegs. Dies hier ist ein Kindheitstraum, welchen ich mir erfüllen möchte. Ich kann es kaum erwarten endlich das Hundegespann zu organisieren und endlich aufzubrechen.“
Doch bevor ich diese Atmosphäre überhaupt betrete, muss ich erstmal anreisen. Ich fliege nach Kittilä, im Norden Finnlands. Bereits unter mir herrscht weiße Stimmung. Nichts als Bäume und Schnee sind zu sehen. Nach der Landung checke ich ins Hotel ein und warte bis die Stunden vergehen. Ich bin nicht hier um menschengemachte Orte zu sehen, ich bin hier um das zu erleben, was viele Abenteurer, Trapper und Goldsucher vor mir erlebt haben.
Am nächsten Morgen treffe ich die anderen Mitreisenden, welche alle aus dem gleichen Grund hier sind – Freiheit. Wir werden vom Hotel abgeholt und nach Rauhala gefahren, dort erwarten uns unsere Reiseleiter. Zwei sehr freundliche Menschen. Es wird nicht viel drumherum geredet. Wir beginnen sogleich mit der Einweisung in die Techniken zur Hundeschlittenführung. Die Hunde jaulen und bellen uns an, alle freuen sich. Alles geht so schnell, dass ich gar nicht weiss wie mir geschieht. Ehe ich mich versehe habe ich die Zügel in der Hand und wir preschen in die weite Winterlandschaft hinein. Die Hunde sind verrückt danach die Schlitten zu ziehen und schnell weht der kalte Wind mir ins Gesicht, lässt meine Augen tränen, lässt mich strahlen. Mein Herz schlägt um so schneller, als wir den Madesee erreichen. Eingebettet in winterlicher Stimmung erreichen wir dort unsere Hütte und beginnen damit uns einzurichten und ein Feuer zu entzünden. Wir werden in die Wildnis hineingeworfen aber mit einer unvoreingenommenen Freundlichkeit, welche uns alle begeistert. Zusammen machen wir eine Mittagspause und lernen uns kennen. Die Reiseleiter erzählen viel über ihr Land, über die Hunde, über die Arbeit, jedoch kann ich den Blick nicht vom Fenster lassen. Ich blicke immer wieder hinaus und stelle mir vor, wie ich mit dem Schlitten weiterfahre. In mir kribbelt die Sehnsucht nach der weissen Einsamkeit. Ein Glück, dass wir nach dem Mittagessen wieder aufbrechen und eine weitere Fahrt unternehmen. Nur wir, der knackende Schnee, die hechelnden Hunde, die schneebedeckten Bäume und der Geist der Wildnis. Wir tanken Sauerstoff, tanken die Stille der Natur, freuen uns des Lebens und sind am Abend völlig fertig wieder in der Hütte. Nach einem entspannten Saunagang essen wir zu Abend und sitzen ein wenig zusammen. Doch wieder schwenkt mein Blick nach draußen, dort wo wir hingehören.
Am nächsten Morgen treffe ich die anderen Mitreisenden, welche alle aus dem gleichen Grund hier sind – Freiheit. Wir werden vom Hotel abgeholt und nach Rauhala gefahren, dort erwarten uns unsere Reiseleiter. Zwei sehr freundliche Menschen. Es wird nicht viel drumherum geredet. Wir beginnen sogleich mit der Einweisung in die Techniken zur Hundeschlittenführung. Die Hunde jaulen und bellen uns an, alle freuen sich. Alles geht so schnell, dass ich gar nicht weiss wie mir geschieht. Ehe ich mich versehe habe ich die Zügel in der Hand und wir preschen in die weite Winterlandschaft hinein. Die Hunde sind verrückt danach die Schlitten zu ziehen und schnell weht der kalte Wind mir ins Gesicht, lässt meine Augen tränen, lässt mich strahlen. Mein Herz schlägt um so schneller, als wir den Madesee erreichen. Eingebettet in winterlicher Stimmung erreichen wir dort unsere Hütte und beginnen damit uns einzurichten und ein Feuer zu entzünden. Wir werden in die Wildnis hineingeworfen aber mit einer unvoreingenommenen Freundlichkeit, welche uns alle begeistert. Zusammen machen wir eine Mittagspause und lernen uns kennen. Die Reiseleiter erzählen viel über ihr Land, über die Hunde, über die Arbeit, jedoch kann ich den Blick nicht vom Fenster lassen. Ich blicke immer wieder hinaus und stelle mir vor, wie ich mit dem Schlitten weiterfahre. In mir kribbelt die Sehnsucht nach der weissen Einsamkeit. Ein Glück, dass wir nach dem Mittagessen wieder aufbrechen und eine weitere Fahrt unternehmen. Nur wir, der knackende Schnee, die hechelnden Hunde, die schneebedeckten Bäume und der Geist der Wildnis. Wir tanken Sauerstoff, tanken die Stille der Natur, freuen uns des Lebens und sind am Abend völlig fertig wieder in der Hütte. Nach einem entspannten Saunagang essen wir zu Abend und sitzen ein wenig zusammen. Doch wieder schwenkt mein Blick nach draußen, dort wo wir hingehören.
Die nächsten Tage stehen Touren zwischen 30 und 40km an, sagen unsere Reiseleiter. Wir stoppen für Pausen in kleinen Hütten oder kochen am offenen Feuer im Schnee. Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich wirklich hier bin. Am nächsten Morgen gehe ich mit meinem Kaffee hinaus. Die Hunde schauen mich verschlafen an, als ob sie sagen wollen: „Wieso bist du gestresster Städter schon wach? Entspann dich!“ Ich schlendere langsam durch den Schnee in Richtung einer Lichtung und blicke in die endlosen Bäume. Der hohe Norden verursacht etwas in uns, welches wir nicht beschreiben können. Wer jemals in den Norden fährt und auch wenn er meint, er sei ein Sonnenkind, wird seine Meinung hiernach ändern. Der Norden verschlingt uns, infiziert uns mit seiner hoheitlichen Schönheit, mit seiner Gewaltigkeit, mit dem Reiz an Endlosigkeit. Das wonach wir uns alle sehnen. Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen, die Hunde sind wild und springen umher, sie wissen, dass es nun wieder losgeht.
Wir fahren durch die tiefen Wälder Lapplands, streifen durch baumlose Ebenen, entlang Seenplatten und zugefrorenen Mooren. Der Schnee fliegt uns um die Ohren, die Hunde rasten vor Energieüberschuss aus und ziehen mit aller Kraft unsere Schlitten durch die dicken Schneepakete. Ich kann diese Atmosphäre nicht erklären, denn manchmal steckt in Schweigen mehr tiefe und Poesie, als in jedem geschriebenen Wort...
Angekommen an einer Seenplatte, setzen wir uns draußen zur Rast nieder, versorgen die Hunde und entzünden ein Feuer. Still nehmen wir unser Essen ein. Keiner Spricht, alle blicken sich nur um und versuchen diese natürliche Schönheit mit ihren Augen einzufangen. Kein Auge, keine Linse, keine Kamera kann wiedergeben, was wir hier oben sehen.
Am Rande des knisternden Feuers sitzen wir zusammen und sprechen über alte Geschichten. Wolfsblut, Der Ruf der Wildnis, wir sprechen über die legendären Schlittenfahrten des Nicolas Vanier, darüber das wir ein ähnliches Gefühl in unserem Herz tragen, das wir genau dies für immer in uns tragen wollen. Plötzlich springt ein Mitreisender auf und schreit: „DA! RENTIERE!“ Und tatsächlich! Ein Gruppe Rentiere zieht entlang des Ufers und lässt alles verstummen worüber wir zuvor gesprochen haben. Der Anblick dieser Tiere hat eine majestätische Wirkung auf uns. Unsere Reiseleiter erzählen uns vieles zu diesen Tieren, erzählen über das Urvolk der Lappen, darüber wie das Leben heute noch ist. Alle hören gespannt zu, keiner Spricht. Wir sind nun in der völligen finnischen Wildheit angekommen. Nach unserer Pausen fahren wir weiter. Wieder rasten die Hunde vollkommen aus, springen uns an, lecken uns ab und rennen um ihr Leben, als es endlich losgeht.
Am Abend verkriechen sich alle und schlafen. Zu sehr zerrt die Reise an unserer Kraft aber es ist ein verdammt gutes Gefühl. Ich weiss das bald die Abreise naht, ich weiss das eine Woche kurz zu sein scheint. Aber noch mehr weiss ich, dass diese Tage für immer in meinem Gedächtnis bleiben werden. Ich werde die Tage in Finnland, in Lappland, in dieser vollkommenen Wildnis nicht vergessen. Nochmals gehe ich alleine hinaus und stapfe durch den Schnee. Das Leben steckt in jedem Atemzug sagen die einen, ich finde, das Leben steckt in jedem Schritt durch den Schnee. Diese Landschaft will uns etwas vermitteln, will uns etwas sagen. Wenn wir ganz genau hinhören, können wir sie verstehen. Sie bringt uns zurück in einen Zustand der heute durch alle modernen Dinge abgeschottet wird. Wir in den Städten hören Musik, damit wir die anderen nicht hören müssen, blicken weg, damit wir Elend und Müll nicht sehen müssen. Hier oben blicken wir in eine monotone Landschaft hinein und können unseren Blick nicht von ihr lassen. Hier oben ist die Landschaft ein Katalysator für unsere Kreativität, welche tief in uns wohnt. Hier oben verstehen wir Einfachheit und Leichtigkeit. Hier oben werden wir vielleicht bessere Menschen.
Einer der Reiseleiter kommt hinzu und wir sprechen über unsere Gedanken. Er ist Finne und verbrachte sein ganzes Leben hier. Er kann sich nicht vorstellen an einem anderen Ort zu leben. Warum ziehen wir also umher? Wieso haben wir keine Ruhe in uns oder ein Verlangen, welches uns einem solchen Ort siedeln lassen würde? Ich denke mit jedem Schritt den man hier geht, stellt man fest wo man herkommt. Finnland ist ein Beispiel dafür.
Tage vergehen immer zu schnell und bald werden die anderen aufstehen, wir frühstücken, die Ausrüstung verstaut, wir immer noch dick verpackt zum Flughafen gebracht und nichts bleibt außer das Winken unserer Reiseleiter, das Jaulen der Hunde und der Geruch nach Schnee.
Das was ich von dieser Reise mitgenommen habe, waren nicht nur Eindrücke, eine sehr gute Organisation oder tolle Fotos. Es waren Veränderungen in mir selbst, Erinnerungen die ich für den Rest meines Lebens teilen werde. Ich werde noch lange über diese Reise sprechen, denn das sind die Stunden die zählen. Es war eine Woche voller unendlicher Schönheit, eine Woche die so viel in mir bewegt hat wie keine Reise zuvor. Noch Tage nach meiner Rückkehr in die Heimat dachte ich an unsere Abende in den Hütten, über die Gemeinschaft, über das Leben draußen mit den Hunden, über die Landschaft nach, welche nun wieder still und einsam in Lappland ruht und darauf wartet das wir zurückkehren. Und wir werden zurückkehren.
Mehr Infos zur Reise: www.travel-and-personality.de
Oder: http://www.travel-and-personality.de/Finnland/erlebnisreisen/mit-huskys-durch-die-weite-lapplands/HUND
Bilder der Reise:
0 Yorumlar